Eindrücke einer 4tägigen Exkursionen in die Havelniederung
Schon vor 10 und 11 Jahren erkundeten wir jeweils um den 1. Mai herum die Region Untere Havelniederung bzw. den Naturpark Westhavelland. Diese von Menschen dünn besiedelte Region bescherte uns einen außerordentlichen Reichtum an Brachflächen, Feuchtgebieten, aber auch Trockenrasen. Entsprechend hoch war die Artenvielfalt in Fauna und Flora.
In diesem Jahr 2019 ist der NABU Pinneberg wieder in diese Region gereist, und total erwartungsvoll haben wir die Flachwasserseen mit ihren reich strukturierten Verlandungszonen und anschließenden Wiesen und Weiden aufgesucht, aber auch die ausgedehnten Trockenrasen rund um den Gollenberg und den Gütschow.
Bis auf geschützte Naturräume hat auch hier die intensive Landwirtschaft eine große Veränderung hervorgerufen; wenn die pflanzlichen Nahrungsquellen
versiegen, dann verschwinden nach und nach die Insekten, dann die Vögel…
Und so konnten wir gerademal 88 Vogelarten zählen, während in den 10 Jahre zurückliegenden Zeiten durchaus 128 bis 140 Vogelarten zu beobachten waren. Die Limikolen waren so gut wie komplett verschwunden, Greifvögel rar, und unter den Singvögeln waren weder Ortolan noch Neuntöter anzutreffen. Es macht sehr betroffen, ein frisch umgebrochenes Feld mit herausgerissenen Ackerpflanzen wie dem Acker-krummhals, Ackersteinsame, Frühlingsgreiskraut usw. zu sehen und darüber hinaus Erdhummeln zu beobachten, die verzweifelt den gerade noch vorhanden gewesenen Zugang zu ihrem Erdloch suchen.
Wir vom NABU Pinneberg wünschen uns sehr, dass sich eine größere Sensibilität für die essentiellen und ineinandergreifenden Rädchen der Natur bei den Menschen einstellt.
Fischadler
Erdrauch
Grauammer